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Rechtsanwaltskanzlei Nikolai Odebralski

Polizei Berlin zählt 111 Gruppenvergewaltigungen im vergangenen Jahr

Immer wieder sorgen in Deutschland Fälle mutmaßlicher Gruppenvergewaltigungen für Empörung.

Besondere Aufmerksamkeit hatte ein Fall aus Hamburg im September 2020 erlangt, bei dem eine damals 15-Jährige in einem Park unter Alkoholeinfluss innerhalb kürzester Zeit von mehreren Männern vergewaltigt wurde.

 

Gruppenvergewaltigung: Zahlen für 2023 aus Berlin

111 Vergewaltigungen durch mehr als einen Täter verzeichnete Berlin allein im vergangenen Jahr. Dabei müsse es sich nicht zwingend um Gruppenvergewaltigungen handeln, man habe lediglich Taten mit mindestens zwei Verdächtigen angeben können. Gruppenvergewaltigungen hat der Gesetzgeber nicht ausdrücklich definiert oder geschweige denn einer bestimmten Strafvorschrift zugeordnet. Mit 111 war die Zahl aus der Kriminalstatistik, die alle Ermittlungsverfahren berücksichtigt, die abgeschlossen sind, etwas höher als in den vergangenen Jahren, als sie zwischen 89 und 106 schwankte. Die mutmaßlichen Opfer waren von unter sechs Jahren bis über sechzig Jahre alt. Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren und Erwachsene im Alter von 25 bis 30 waren besonders häufig betroffen. Die meisten Taten geschahen in Wohnungen und Mietshäusern, teils aber auch in Parks. Viermal soll auch eine Gaststätte der Tatort gewesen sein, zweimal öffentliche Verkehrsmittel. In einer Schule und einer Justizvollzugsanstalt soll sich jeweils ein Fall ereignet haben.

 

106 ermittelte mutmaßliche Täter bei Gruppenvergewaltigung

Von den 106 ermittelten mutmaßlichen Tätern waren 25 jünger als 18 Jahre alt, 28 Verdächtige waren zwischen 18 und 24 Jahre alt. Bei 54 Prozent lag der Anteil der Verdächtigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Im Jahr zuvor waren es 65 Prozent, davor 44 und 51 Prozent.

 

Hohe Dunkelziffer bei Gruppenvergewaltigung

Insgesamt wurden in der Statistik der Polizei im vergangenen Jahr 1151 Fälle von Sexualdelikten, sprich Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen in besonders schweren Fällen, erfasst. Weil sich viele Opfer aus Scham oder Angst vor dem Täter nicht an die Polizei wenden, geht die Polizei bei Sexualdelikten von einer relativ hohen Dunkelziffer aus. Die Anzeigebereitschaft des Opfers und der konkrete individuelle Tatablauf sei maßgeblich für das Bekanntwerden der Tat. In einer Studie gaben zum Teil mehr als 90 % der mutmaßlichen Op0fer an, eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nicht angezeigt zu haben.

 

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