Sexualdelikte - Tätigkeitsschwerpunkt der Kanzlei
sexueller Missbrauch durch K.O.-Tropfen?
ist der Sonderfall "sexueller Missbrauch Widerstandsunfähiger gem. § 179 StGB". Durch unsere Spezialisierung auf die Bearbeitung von Sexualdelikten haben wir uns innerhalb weniger Jahre - und einer Vielzahl von Verfahren aus diesem Bereich - hier zu einer der bundesweit führenden Kanzleien entwickelt. Wir freuen uns, auch Ihnen unsere Hilfe in einer schwierigen Situation anbieten zu können.
Während meiner Tätigkeit als spezialisierter Verteidiger ist es bereits häufiger vorgekommen, dass einem meiner Mandanten vorgeworfen wurde, er hätte eine andere Person "unter Zuhilfenahme von sog. KO-Tropfen" sexuell missbraucht. Tatvorwurf war hier stets ein vermeintlicher sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen.
Um eines gleich vorab hervorzuheben: bei der richtigen Argumentation gegenüber der Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren und den Hinweisen auf entsprechende Gerichtsentscheidungen ist es uns bislang in fast allen Fällen gelungen, das Verfahren zur Einstellung zu bringen, bevor es überhaupt zu einer Verhandlung kommt.
Das bedeutet für Sie: bei einer möglichst frühzeitigen Wahl eines in diesem Bereich spezialisierten Verteidigers, sehen Sie wahrscheinlich nie einen Gerichtssaal von innen.
Zudem steht am Ende des Verfahrens keine Eintragung in das polizeiliche Führungszeugnis, Sie gelten also nach Abschluss des Verfahrens als - umgangssprachlich - "nicht vorbestraft". Unser Ziel ist in jedem Fall die außergerichtliche Verfahrenseinstellung, dies gelingt in einer Vielzahl der Fälle auch mit einer rechtlich fundierten und durchdachten Argumentation.
Und eines zur Beruhigung an dieser Stelle: Ende des Jahres 2014 wurde doch ein Fall eines "sexuellen Missbrauches Widerstandsunfähiger durch den Einsatz von KO-Tropfen" zum Landgericht Dortmund angeklagt; am Ende eines schwierigen und langen Gerichtsverfahrens wurde mein Mandant freigesprochen. Also: sofern man Ihnen derartiges vorwirft, sind Sie hier in den besten Händen.
Nun sollen nachstehend einige der Fragen beantwortet werden, welche meine Mandanten mir bei derartigen Vorwürfen regelmäßig in Erstgesprächen stellen:
Was genau sind KO-Tropfen?
Unter dem Begriff KO-Tropfen sind in der Regel drei unterschiedliche Substanzen gemeint: nämlich Gammahydroxybutyrat (GHB), Gammabutyrolacton (GBL) und 1,4 Butandiol (BD).
Alle drei chemischen Zusammensetzungen sind leicht im Internet zu erhalten und zeichnen sich durch ihren problemlosen Anwendungs-bereich in krimineller Hinsicht aus. Hauptsächlich werden diese Stoffe im medizinischen Bereich verwendet, insbesondere wegen ihrer narkotisierenden Wirkung. Gängig ist hier der gebrauch als Betäubungs- oder Schlafmittel.
GHB wird als pulvriges Salz oder farblose Flüssigkeit gehandelt, GBL ist eine farblose Flüssigkeit mit schwachem Geruch, BD ist eine farblose, fast geruchlose hygroskopische Flüssigkeit, die gut in Wasser, Alkohol und ähnlichen Stoffen löslich ist. Hierdurch können die Stoffe den Opfern unbemerkt in Ihre Nahrung oder Getränke (mit Geschmack) gemischt werden, hier innerhalb einiger Minuten ihre Wirkung entfalten und erste Symptome hervorrufen.
Die Opfer fallen nach der Einnahme nicht unmittelbar in einen Tiefschlaf, sondern es entsteht zunächst ein passiver Rauschzustand. Oft wird von Zeugen berichtet, dass das Opfer eines KO-Tropfen Angriffes von dem Umfeld als "total betrunken" wahrgenommen wird. Dies ist seinerseits damit erklärbar, dass sich die Symptome beider Zustände gleichen (Orientierungslosigkeit, verwaschene Sprache, unsicherer Gang bis hin zum Verlust der Fähigkeit zu laufen, etc.).
Nach Erwachen können sich die Opfer häufig aufgrund von Gedächtnislücken während der Dauer der Wirkung nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Die Zahl der gemeldeten Fälle in denen mutmaßlich K.O.-Tropfen benutzt wurden hat in jüngster Zeit stark zugenommen.
Die am häufigsten als K.O.-Tropfen benutzten Stoffe sind Benzodiazepine wie Flunitrazepam und Temazepam, Antihistaminika, Neuroleptika, Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB, Liquid Ecstasy) und deren intramolekularer Ester, das Gamma-Butyrolacton (GBL). Flunitrazepam oder Rohypnol gehört zu den meist verkauften verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland.
Bekannt sind KO-Tropfe insbesondere unter den Szene-Namen „Rohys" oder "Roofies".
Mache ich mich schon mit der Verabreichung von K.O.-Tropfen strafbar?
Alleine die Verabreichung von K.-O.-Tropfen ist strafbar und erfüllt den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung nach §§ 223, 224 I Nr. 1 und ggf. Nr. 3 StGB, aufgrund der höchst gefährlichen körperlichen Auswirkungen der meisten Stoffe und ihrer zumeist erforderlichen hohen Dosierung.
Werden die KO-Tropfen dem (ausgesuchten) Opfer mit der Absicht der späteren Vornahme sexueller Handlungen gegen dessen Willen verabreicht, kommt es aber doch nicht hierzu (beispielsweise weil das Opfer von jemand anderem frühzeitig nach hause gebracht wird), kann der Straftatbestand eines "versuchten sexuellen Missbrauches widerstandsunfähiger Personen" erfüllt sein. Die Grenzen zur - straflosen - Vorbereitungshandlung einer Straftat sind aber fließend, so dass es hier der Betrachtung im Einzelfall bedarf. Rufen Sie mich an und wir besprechen Ihren Fall - diskret und unverbindlich.
Der unerlaubte Besitz, z. B. von GHB, Roofies oder Rohypnol, begründet eine Strafbarkeit nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Woran erkennen Opfer, dass ihnen KO-Tropfen verabreicht wurden?
Die Wirkung von GHB ist abhängig von der Dosierung, die Substanz wird nicht ausschließlich als KO-Tropfen verwendet.
Im Bereich von 0,5 bis 1,5 g kann GHB angstlösend und euphorisierend wirken. In der üblichen Dosierungsmenge von 1 bis 2,5 g wirkt es entspannend und sexuell anregend.
Bei einer höheren Dosierung ergeben sich dann häufig Wahrnehmungsverschiebungen und Wahrnehmungsstörungen bis hin zu totalem Gedächtnisverlust. Bei einer solchen Überdosierung kann es unter Umständen sogar zum Tode des Opfers kommen. Hinsichtlich der Gefährlichkeit sind v. a. Barbiturate und GBL/GHB bei Überdosierung lebensgefährlich (Atemstillstand).
Eine der am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen ist Brechreiz. Regelmäßig tritt eine starke Beeinträchtigung der Bewegungskoordination ein. Dosen ab 4 ml wirken wie bei der Einnahme von GHB einschläfernd. Höhere Dosen können wie auch bei GHB-Konsum zu einem komatösen Zustand führen.
Wie lange sind KO-Tropfen im Körper nachweisbar?
In der Regel ist ein Nachweis nach mehr als 14 Stunden nicht mehr möglich. Dies bedeutet, dass für ein vermeintliches Opfer ein Tatnachweis wesentlich erschwert wird, da - neben der Aussage, sich an nichts mehr erinnern zu können - in der Regel keine Beweise mehr vorhanden sind (von Ausnahmefällen, in denen die tat auf Video festgehalten wird einmal angesehen).
GHB hat obwohl man dies angesichts der Bezeichnung „Liquid Ecstasy" (oder: "Limo") vermuten könnte, keine Ähnlichkeiten mit "klassischem" Ecstasy. Gerade im Fall von so genanntem „Liquid Ecstasy" ist ein Nachweis im Körper des Opfers besonders schwierig, da sich GHB in der Regel schon nach 12 Stunden im Körper auflöst.
Im Harn lassen sich die Abbauprodukte der giftigen Substanzen zwei bis vier Tage nachweisen und in den Haaren der Opfer - je nach Haarlänge - über Wochen oder Monate. In der Praxis werden aber häufig nur Blutproben genommen.
Was genau ist nach § 179 StGB strafbar? Wann ist man "zum Widerstand unfähig?
Ich möchte hier auf meinen gesonderten Beitrag zum Thema "sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen" verweisen.
Welche Strafe erwartet einen Täter?
Der Strafrahmen des § 179 StGB liegt zwischen 6 Monaten und 10 Jahren.
In Fällen des § 179 Abs. 5 StGB ist die Mindeststrafe nicht unter zwei Jahren Freiheitsstrafe. Zu beachten ist hierbei, dass Strafen von mehr als 2 Jahren nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden können.
Sofern Sie mit dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs konfrontiert werden, sollten Sie zunächst einmal die Ruhe bewahren und sich an unsere Kanzlei wenden. Wir sind auf dem Gebiet des Strafrechts eine deutschlandweit agierende und vor allem renommierte Kanzlei und verfügen über große Erfahrung im Bereich der Strafverteidigung. Mit unserer Erfahrung beraten und vertreten wir Sie bereits zu einem möglichst frühen Zeitpunkt und helfen so, das Verfahren in die richtige Richtung zu lenken.
Welche Möglichkeiten hat der Verteidiger bei einem Vorwurf wegen sexuellen Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen?
Zunächst muss ein langes Gespräch mit dem Mandanten klären, was letztendlich zu dem Vorwurf geführt hat. In diesem werden Sie die Gelegenheit haben, in einer vertrauensvollen, verständnisvollen und diskreten Atmosphäre Ihre Situation zu besprechen. Nach diesem Gespräch werden Sie sich deutlich besser fühlen.
Als nächstes wird die Ermittlungsakte angefordert und die Aussage der / des Anzeigenerstatterin(s) auf ihre Glaubwürdigkeit untersucht. Dabei greifen wir auf unsere Erfahrung aus anderen Fällen und die Methoden, welche sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, zurück.
Regelmäßig werde ich - wenn dies erforderlich ist - eine Verteidigerschrift anfertigen. Die Verteidigerschrift nimmt Stellung zu den Vorwürfen, es werden Vernehmungen im Ermittlungsverfahren und möglicherweise eine Einstellung des Verfahrens beantragt. Während die Polizei die Ermittlungen wieder aufnimmt - z.B. durch Vernehmung der durch mich benannten Zeugen - nehme ich Kontakt zu dem/der zuständigen Staatsanwalt/ Staatsanwältin auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
In vielen Fällen werde ich ein so genanntes „Glaubwürdigkeitsgutachten" beantragen. Das Glaubwürdigkeitsgutachten wird durch eine Psychologin durchgeführt und untersucht die Aussage und die Person, welche die Anzeige erstattet hat. Die Ergebnisse werden sodann in einem Gutachten festgehalten. Wie kam es zu der Anzeige? Ist es möglich, dass die Anschuldigungen nur erfunden wurden? Es muss nicht zu einer Hauptverhandlung kommen, wenn es sich um eine Falschanschuldigung handelt und im Ermittlungsverfahren ein erfahrener Strafverteidiger auf diesem Gebiet eingeschaltet wird.
Was im Ermittlungsverfahren versäumt wird, kann in einer Hauptverhandlung nicht mehr nachgeholt werden. Bitte nehmen Sie eine solche Anzeige nicht auf die leichte Schulter. Regelmäßig suchen mich Mandanten auf, die behaupten, dass Sie zu Unrecht verurteilt wurden. Dies wissen Sie, aber nicht die Staatsanwaltschaft.
Wie läuft ein Ermittlungsverfahren grundsätzlich ab, was können Sie für mich tun?
Die Polizei ermittelt im Namen der Staatsanwaltschaft bei einem Anfangsverdacht einer Straftat, beispielsweile nach der Erstattung einer Strafanzeige.
In dem „Ermittlungsverfahren" wird be- und entlastend ermittelt, Zeugen werden vernommen, Beweise gesichert und gegebenenfalls Sachen oder Datenträger beschlagnahmt. Im Rahmes des Verfahrens erhalten Sie zudem irgendwann eine sog. "Vorladung zur polizeilichen Beschuldigtenvernehmung". mit dieser in der Hand wenden Sie sich dann an mich und beauftragen mich mit Ihrer Vertretung in der Angelegenheit.
Ich zeige sodann Ihre Verteidigung an, teile der Polizei mit, dass Sie den Vernehmungstermin nicht wahrnehmen werden und bitte darum, die Ermittlungsakte an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten.
Nach Beendigung der Ermittlungen schickt die Polizei die Ermittlungsakte an die zuständige Staatsanwaltschaft. Hausdurchsuchungen, Telefonüberwachungen und die Anordnung der Untersuchungshaft werden durch das Amtsgericht angeordnet (Richtervorbehalt). Jetzt bekomme ich als Strafverteidiger endlich die Ermittlungsakte durch die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Nachdem ich mit Ihnen den Inhalt der Akten besprochen habe, schreibe ich eine Einlassung für Sie. Hier setzen wir uns mit dem Akteninhalt ausführlich auseinander und beantragen dann letztlich, das Verfahren mangels Tatverdachts einzustellen. Dies gelingt auch in den meisten Fällen.
Die Rechtsanwaltskanzlei Odebralski ist mit der Bearbeitung von Sexualstrafverfahren vertraut, wir bearbeiten jährlich hunderte von Verfahren aus diesem Bereich. Entscheiden Sie sich in dem jeweiligen Fall für die richtige Verteidigungsstrategie
Ihr Rechtsanwalt für Sexualdelikte aus Essen
- bundesweite Strafverteidigung -
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