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Berlin: Bewährungsstrafe für Vergewaltigung von Ukrainerin

Wegen des Krieges bot ein 37-Jähriger einer jungen Ukrainerin Unterschlupf an. Doch in Deutschland erwartete sie alles andere als ein schützendes Umfeld. Mit ihrer Ankunft in Deutschland begann der Mann sie zu vergewaltigen. Nun ist er im zweiten Anlauf zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den Mann der Vergewaltigung sowie der Körperverletzung, sexuellen Nötigung und Freiheitsberaubung schuldig.

Bereits vor Prozessbeginn hatte der geständige Angeklagte ein Schmerzensgeld von 20.000 Euro an die inzwischen 28-Jährige Ukrainerin gezahlt. Im Urteil hieß es, er habe die junge Frau angegriffen und über Stunden eingesperrt. Diese habe dabei Todesangst erlitten.

Kennengelernt haben sich die beiden bereits zwei Jahre zuvor über das Internet. Nach der Eskalation des russischen Angriffskrieges hatte der Mann der jungen Frau angeboten, bei ihm in Deutschland zu leben. Als die Frau am Abend des 28.Mai 2022 am Berliner Hauptbahnhof ankam, holte der Angeklagte sie ab. Schon am nächsten Tag soll er sie in seiner Wohnung in Berlin-Köpenick sexuell bedrängt haben. Dabei habe die Frau seine Hand mehrmals weggeschlagen, so die Anklage. Auch habe er in der Nacht sexuelle Handlungen erzwungen, obwohl die junge Geflüchtete wiederholt ,,Nein’’ geschrien hatte. Daraufhin soll der Mann ihr Mund und Nase zugehalten, das Handy abgenommen, sie gewürgt, ins Gesicht geschlagen und diese eingesperrt haben. Später soll er die inzwischen 28-Jährige zur Massage gedrängt und vergewaltigt haben. Dieser gelangte erst nach zwei Tagen die Flucht, nachdem sie vergeblich versucht hatte, Hilfe zu rufen. Schließlich
bat sie einen Mitarbeiter an einer Tankstelle, die Polizei zu rufen.

Im ersten Anlauf war der Prozess im September 2023 gescheitert. Damals hatte der Angeklagte behauptet, die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich gewesen. Beide hatten viel Alkohol getrunken. Als es später ,,Vergewaltigung’’ hieß, sei der Mann entsetzt gewesen. Er äußerte sich damals auch über seine Vergangenheit als Pornodarsteller. ,,Ich hatte 3000 Frauen, als ob ich das nötig hätte.’’

Weil seine Verteidigerin ablehnte, musste die Verhandlung im Jahr 2023 abgebrochen werden. Anschließend hatte sich der 37-Jährige ins Ausland abgesetzt. Im Juni wurde er wegen einer Reihe von Angriffen und Sachbeschädigungen auf der Ferieninsel Bali festgenommen. Danach kehrte er nach Deutschland zurück und wurde verhaftet.

Dem Urteil ging eine Verständigung der Prozessbeteiligten voraus. Das Geständnis des 37-Jährigen Angeklagten erfolgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Strafmildernd wurde unter anderem das bereits gezahlte Schmerzensgeld berücksichtigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: spiegel.de

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