Anwalt für Sexualstrafrecht informiert
Prozessbeginn - Nachbar soll Jungen sexuell missbraucht haben

Vor dem Landgericht Neubrandenburg muss sich seit Dienstag ein 63-Jähriger Mann aus Röbel behaupten. Ihm wird vorgeworfen, einen anfangs noch Zehnjährigen und weitere Jungen zwischen August 2022 und Februar 2024 in seiner Wohnung sexuell missbraucht zu haben. Dabei soll der Angeklagte den Kandern mit Gewalt gedroht und auch Pornofilme gezeigt haben. Er soll den mutmaßlichen Hauptgeschädigten nicht nur mit Gewalt gedroht, sondern ihn auch geschlagen haben, um ihn zu sexuellen Handlungen an sich selbst sowie an dem 63-Jährigen zu zwingen. Während der Taten sollen noch weitere Kinder im ähnlichen Alter anwesend gewesen sein. Hauptzeuge ist der damals Zehnjährige, der vor Gericht durch eine Nebenklageanwältin vertreten wird. Außerdem soll eine Psychologin anwesend sein, die vor allem die Glaubhaftigkeit der Aussagen des mutmaßlichen Geschädigten bewerten soll.
Eigentlich sollte der Nachbar nur gelegentlich auf einen Jungen aufpassen. Jetzt sitzt der Angeklagte seit Bekanntwerden der Vorwürfe im März 2024 in Untersuchungshaft. Bisher hat er die Vorwürfe bestritten.
Die Verhandlung läuft fast vollständig hinter verschlossenen Türen. Gleich bei Prozessauftakt schloss die Richterin Daniela Lieschke die Öffentlichkeit ,,von Amts wegen’’ aus. Das gilt ebenso für die Verlesung der Anklage. Grund dafür ist der Schutz der Interessen der Geschädigten und aller anderen Prozessbeteiligten. Die Urteilsverkündung hingegen soll wieder öffentlich sein. Im Raum steht insbesondere eine Strafbarkeit wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern nach §176 StGB. Bestätigt sich der Vorwurf, so könnte den Angeklagten eine Freiheitsstrafe erwarten.