Kindesmissbrauch: Verfahren eingestellt (Trier)
Dem Familienvater aus Trier war vorgeworfen worden, seine Stieftochter sexuell missbraucht zu haben.
Die Akte las sich hierbei wie ein Lehrstück einer Falschbeschuldigung: ein Mann lernt 2015 eine Frau kennen, die eine Tochter im Alter von neun Jahren hat. Der Mann bringt 2 eigene Kinder mit in die Beziehung, im Jahre 2017 wird das gemeinsame Kind geboren. Aber die Tochter der Frau hadert mit der Situation, fühlt sich in der Familie unwohl und ist dauerhaft eifersüchtig auf ihre Geschwister sowie das Baby.
Dies mündet letztlich in offen zur Schau gestellter Ablehnung gegenüber der restlichen Familie. Anfang 2020 kommen dann erstmals die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zur Sprache, wohl gemerkt in einem emotional ausgetragenen Streit mit der Mutter um die dauerhafte Problematik, dass die Tochter sich zurückgestellt fühlt. Was dann folgt ist ein Albtraum jedes Mannes, das Jugendamt wird eingeschaltet, der Mann wird des Hauses verwiesen und es wird ein Rückkehrverbot ausgesprochen. Kontakte mit den Kindern sowie dem Baby finden ab diesem Zeitpunkt nur noch in Begleitung des Jugendamtes statt, die Angelegenheit geklärt ist.
Ein umfassendes ausagepsychologisches Gutachten wird in Auftrag gegeben was nunmehr - etwa ein Jahr später - zu einem eindeutigen Ergebnis kommt:
es liegt nahe, dass die Vorwürfe hier zielgerichtet erhoben wurden, um eine Spaltung der Beziehung herbeizuführen und die Mutter zum Auszug zu bewegen. Die Vorwürfe sind "in sich zudem bereits fragmentarisch, wenig lebensnah, hinsichtlich einzelner geschilderte Abläufe massiv widersprüchlich und werden im übrigen durch verschiedene Zeugenaussagen widerlegt".
Das Verfahren wurde sodann eingestellt, die Tochter der Frau lebt mittlerweile beim Vater.